Liebe Freunde der Sinfonia Baden, liebes Konzertpublikum, liebe Musikinteressierte,

Wir freuen uns sehr, mit dieser sINFOnia-Ausgabe über unser nächstes Konzert und über News aus dem Orchester zu berichten.


  • Unter dem Titel "Norwegische Weisen" spielt die Sinfonia Baden am Sonntag, 12. November 2023 um 17 Uhr im Kurtheater Baden, das erste Konzert des aktuellen Jahreszyklus.
  • Konzertzyklus 23/24: Die Sinfonia Baden präsentiert im Laufe der Saison 2023/24 verschiedenste skandinavische Musik. Die Spannweite reicht dabei von der späten Klassik mit Komponisten wie Barth oder Berwald über die Romantik mit Grieg, Sinding, Svendsen oder Halvorsen bis ins frühe 20. Jahrhundert von Petterson-Berger oder Rangström. Dabei sollen nebst Werken von berühmten Komponisten auch Stücke von bei uns unbekannten Tonsetzern zur Aufführung gelangen.
Nachfolgend erhalten Sie weitere Informationen aus dem Orchester und zum nächsten
Konzert.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Konzertbesuch!

Ihre Sinfonia Baden
"Norwegische Weisen"
November-Konzert der Sinfonia Baden
Sonntag, 12. November 2023, Kurtheater Baden

Unser Herbstkonzert…

Am Sonntag, 12. November 2023, begrüssen wir Sie im Kurtheater Baden zu unserem Herbstkonzert im Jahreszyklus „Scandinavia“. Titelgebend für unseren Konzertabend sind nordische Komponisten.

Das Konzert eröffnet mit der Norwegischen Rhapsodie von Johan Svendsen, gefolgt vom Konzert für Oboe und Orchester von Christian Barth mit dem Solisten Peter Vögeli. Anschliessend folgt Franz Berwald mit seiner Erinnerung an die norwegischen Alpen. Krönenden Abschluss des Konzertabend bilden die imposanten Sinfonischen Tänze von Edvard Grieg.

Unser Solist...

Ist der aus der Region stammende Peter Vögeli. Aufgewachsen in Mellingen, Matura an der Kantonsschule Baden und anschliessend Studien bei Kurt Meier und Hans Elhorst (Oboe) und Urs Peter Schneider (Komposition).
Peter Vögeli unterrichtet an den Musikschulen der Stadt Luzern und Nidwaldens. An der Hochschule Luzern-Musik ist er Lehrbeauftragter für Fachdidaktik Oboe.
Er wirkt in verschiedensten Orchestern und Ensembles mit: Basel Sinfonietta, Kammerorchester Basel, Zuger Sinfonietta, 21st Century Orchestra, Ensemble für Neue Musik Zürich, Ensemble "ö" (Chur) und vielen mehr. Tourneen führen ihn nach New York, London, Madrid, Barcelona, Paris, Zagreb und an die Festivals von Gran Canaria, Gstaad, Davos und Luzern.
Noch lieber ist er in kleinen Nischen mit Kammermusik und experimentellen Werken unterwegs sowie als Komponist an eigensinnigen Werken schaffend.
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Neues aus dem Vorstand
Das Kassier-Amt wurde von Tom Hofer an Patrik Hunziker abgegeben.
Hier einige Worte Patricks zum neuen Amt:
"Bald werde ich dreissig Jahre Mitglied der Sinfonia sein. In dieser Zeit habe ich viele Wechsel miterlebt: von DirigentenInnen, von Neumitgliedern, die gefühlt immer jünger wurden, vom Sie zum Du, von vielen Profibläsern am Konzert zu einem konstanten Holzbläser-Satz aus Laien, dem auch ich angehöre. Geblieben ist meine Freude daran, jeden Montag in eine Welt der Klänge einzutauchen, zu einem Gesamtklang beizutragen und dabei meine eigene Oboenstimme zu behaupten und zu gestalten. So lange war das Orchester Teil meines Lebens, dass es höchste Zeit wurde, mein Engangement nicht nur auf Töne zu beschränken, sondern auch im Vorstand mitzuwirken. Da ich beruflich mit Zahlen zu tun habe und mich bei den Pausen lieber aufs Zählen der Takte als aufs Heraushören von Melodien, war mit der Vakanz des Kassiers die Gelegenheit gekommen, für dieses Amt zu kandidieren.
Ich danke dem Orchester für das Vertrauen in mich, die Kasse seriös zu führen. Dem will ich natürlich auch nachkommen, so wie ich mich auch bemühe, meine Einsätze richtig zu bringen. Der Kasse wird mit dem "richtig" gedient sein; bei der Musik jedoch beginnt mit dem "richtig" erst die musikalische Gestaltung. Und da wird mein Herz auch weiterhin schlagen."

Wir danken Patrik bereits jetzt für seinen Einsatz und Tom Hofer für seine langjährige, zuverlässige Arbeit.
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Probewochenende
Zusätzlich zu unseren wöchentlichen Proben haben wir ein intensives Musik-Wochenende in Einsiedeln verbracht. Die Aussicht ins Grüne vom Proberaum her war wunderbar inspirierend für die norwegischen Weisen unseres Programms. Es ist jedesmal wieder faszinierend zu erleben, wie durch die intensive, detailliert Probearbeit mit unserem Dirigenten die musikalischen Werke zu leben beginnen, sich die Klangfarben entwickeln, mal schwelgerisch, mal kraftvoll, mal bodenständig-volkstümlich im Ausdruck. Ein Highlight war das erste gemeinsame Musizieren mit unserem Solisten, Peter Vögeli, im virtuosen Oboenkonzert von Barth. Natürlich genossen wir auch das gesellige Beisammensein und die Kinder unserer Orchestermitglieder freuten sich daran, Orchesterluft zu schnuppern. Das gelungene Wochenende fand seinen Abschluss mit einer "Chaosprobe", wenn das Orchester wild durcheinander gewürfelt spielt, Horn neben Geige, Bratsche neben Klarinette.
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Vorschau Märzkonzert

Das Frühlungsprogramm der Sinfonia Baden präsentiert drei nordische Komponisten unterschiedlicher Bekanntheit: Friedrich Kuhlaus Ouvertüre "die Räuberburg" gefolgt vom Konzert für Viola und Orchester in C von Joseph Kraus mit der Solistin Martina Kalt. Abschluss bildet die Suite "Pelléas und Mélisande" von Jean Sibelius.
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Zum Konzertprogramm "Norwegische Weisen"

Johan Severin Svendsen - Norwegische Rhapsodie Nr. 1 op. 17
Johan Severin Svendsen wurde 1840 im damaligen Christiania (heute: Oslo) geboren. Wenn somit auch drei Jahre älter als sein berühmterer Landsmann Grieg durchlief Svendsen sein Studium in Leipzig kurz nach Grieg, blieb dafür aber länger in Deutschland und sog die aktuellen Strömungen, ausgehend von Liszt, Wagner und Berlioz, tief in sich hinein. Seinen Orchesterwerken – darunter zwei Sinfonien und vier grosse Rhapsodien – sind diese Einflüsse deutlich anzuhören. Nach Wanderjahren durch ganz Europa und Amerika zog es ihn als Violinist zurück nach Bayreuth, wo er unter Wagner im Orchester mitspielte. 1872 kehrte Svendsen zurück nach Skandinavien. Er war bis 1883 Kapellmeister in Oslo, anschliessend bis zu seinem Tod 1911 Hofkapellmeister in Kopenhagen.
Zu Lebzeiten war Svendsen als guter Komponist und äusserst fantasievoller Instrumentator bekannt. Grieg soll seine Sinfonie in c-moll für eine Uraufführung zurückbehalten haben, da Svendsen im gleichen Konzert ebenfalls eine Sinfonie uraufführte und Grieg diesen Vergleich scheute…
In seinen norwegischen Rhapsodien verarbeitet Svendsen bekannte Melodien aus Ludvig Mathias Lindemanns Sammlung «Ältere und neuere norwegische Bergmelodien». Er mischt die einfachen, eingängigen Melodien mit Kompositionstechniken der neuen deutschen Meister und unterlegt den einfachen Gesängen eine neue Harmonik. Als Form wählt Svendsen dazu die freie Rhapsodie – auch dies eine neue Mode in der romantischen Musik.

Christian Frederik Barth - Konzert für Oboe und Orchester in B-Dur op. 12
Wer kennt heutzutage noch Christian Frederik Barth? Dabei war Barth der bekannteste Exponent einer wahren Oboisten-Dynastie: Sowohl sein Vater als auch sein Bruder waren Meister dieses Instruments und mit der königlichen Hofkapelle in Kopenhagen eng verbunden. Christian Frederik Barth war von 1802 bis 1841 Mitglied dieses damaligen Spitzenorchesters, reiste daneben aber auch durch ganz Europa und wurde dabei als Solist mit grosser Virtuosität und besonders schöner sowie hoher Klangkultur gefeiert.
Sein Oboenkonzert op. 12, wahrscheinlich um 1823 komponiert, zeigt ihn als Komponisten seiner Zeit – keine spektakulären Neuerungen in der Harmonik, aber auch kein veralteter Kompositionsstil. Als virtuos kann man aber seine Form betrachten. Weit vor einer neudeutschen Schule wählte er eine erstaunlich freie Form! Die langsame Orchestereinleitung wird immer wieder vom Solisten unterbrochen. Schon in diesen kleinen Kadenzen zeigt sich die grosse Virtuosität des Soloparts. Die Einschübe der Oboe münden in ein gewichtigeres Thema, ein elegant daher schreitendes Moderato, welches die Oboe wiederum ausschmückt. Der dritte Abschnitt – ein schnelles Allegro – stellt der Oboe für die wichtigen thematischen Übergänge die Holzbläser zur Seite. Dazwischen beweist Barth grosses handwerkliches Können bei der Ausgestaltung der Begleitung, welche die Solostimme stets unterstützt und ergänzt. Als Abschluss des Konzerts erinnert der Komponist noch einmal kurz an das vorangegangene Moderato, bevor das Konzert mit einer freudigen Coda verklingt.
Die Sinfonia Baden freut sich besonders die Bühne mit dem Solisten Peter Vögeli zu teilen!

Franz Berwald - Erinnerung an die norwegischen Alpen - Tongemälde für grosses Orchester
Franz Berwald war ein schwedischer Komponist und Violinist. 1796 in Stockholm geboren und nach ausgedehnten Wanderjahren wieder in seine Heimat zurückgekehrt, verstarb er 1868 nach einem langen Kampf um musikalische Anerkennung in den eigenen Reihen. Seine Kompositionen galten im damaligen Schweden als zu kühn, zu neuartig. Da Berwald bei der Vergabe wichtiger Posten immer wieder übergangen wurde, wanderte er 1829 nach Berlin aus und gründete ein orthopädisches Institut. Ab 1841 in Wien komponierte er vier Sinfonien und diverse sinfonische Dichtungen – nebst anderen auch die «Erinnerung an die norwegischen Alpen». Eine Melodie dieser Dichtung soll Berwald der Erzählung nach auf einer Konzertreise in Norwegen aufgeschnappt haben. Das Werk ist seine erfolgreichste sinfonische Dichtung, sie wurde schon zu Lebzeiten des Komponisten regelmässig und in verschiedensten Bearbeitungen aufgeführt.

Edvard Grieg - Sinfonische Tänze op. 64
Edvard Grieg gilt als der Komponist, welcher die norwegische Nationalromantik in der klassischen Musik vollendet hat. Und mit seinen Sinfonischen Tänzen wird darüber Bilanz gezogen (Karl Schumann).
Grieg, 1843 in Bergen geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung in Leipzig, kehrte anschliessend nach Skandinavien zurück, reiste für Konzerte aber quer durch Europa und lernte dabei diverse aktuelle Strömungen kennen. In seinem eigenen Werk befasst er sich stark mit traditioneller norwegischer Musik und deren Integration ins klassisch-romantische Repertoire. Die 1898 entstandenen Tänze markieren dabei den Anfang seiner kompositorischen Spätphase. Sinfonisch ist dabei zwar die grosse Besetzung des Orchesters und vielleicht auch die Form insgesamt: Die vier Tänze ähneln vier sinfonischen Sätzen, wobei zwischen den zwei schnellen Ecksätzen ein langsamer Tanz und ein dreiteiliger Tanz im Dreivierteltakt – erinnernd an ein Menuett mit Trio – platziert sind.
In typisch Griegscher Manier zeigt sich aber der Inhalt dieser vier Tänze! Der Komponist bedient sich für die Hauptmelodien ebenfalls bei Lindemanns Sammlung (wie Svendsen bei seinen norwegischen Rhapsodien), behält aber in allen Sätzen eine volkstümliche Dreiteiligkeit der einzelnen Tänze bei. Wirklich musikalisch verarbeitet werden die Melodien kaum, dafür variiert sie Grieg mit Klangfarben, Instrumentationen sowie mit überraschenden rhythmischen Begleitungen. Und natürlich darf seine ureigenste Harmonik nicht fehlen. So gesehen haben Griegs sinfonische Tänze wohl den gleichen Stellenwert wie Dvoraks Slawische Tänze: Sie ziehen Bilanz über die jeweilige Anstrengung um eine nationale Kunstmusik.

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