Liebe Freunde der Sinfonia Baden, liebes Konzertpublikum, liebe Musikinteressierte,

Wir freuen uns sehr, mit dieser sINFOnia-Ausgabe über unser nächstes Konzert und über News aus dem Orchester zu berichten.
  • Unter dem Titel «nordisches Drama» nehmen wir Sie mit auf eine musikdramatische Reise durch die nordischen Länder. Wir starten heiter in Dänemark und enden mit dem grossen Drama in Finnland.
  • Wiederum präsentieren wir Ihnen dabei nebst einem bekannten Komponisten – Jean Sibelius – auch Werke, deren Tonsetzer – Kraus, Jadassohn und Kuhlau – heute fast vergessen sind.
Nachfolgend erhalten Sie weitere Informationen aus dem Orchester und zum nächsten
Konzert.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Konzertbesuch!

Ihre Sinfonia Baden
"Nordisches Drama"
März-Konzert der Sinfonia Baden
Samstag, 09. März 2024, Aula Martinsberg Baden

Unser Märzkonzert…

Am Samstag, 09. März 2024, begrüssen wir Sie in der Aula Martinsberg Baden zu unserem Frühlingskonzert im Jahreszyklus „Scandinavia“. Titelgebend für unseren Konzertabend sind nordische Komponisten.

Das Konzert eröffnet mit der Ouvertüre "Räuberburg" von Friedrich Kuhlau, gefolgt vom Konzert in Es-Dur für Viola und Orchester von Joseph Martin Kraus mit der Solistin Martina Kalt. Anschliessend Salomon Jadassohn's Serenade op. 104. Als Abschluss folgt von Jean Sibelius die "Pelléas und Mélisandre Suite" mit Trix Lehr und Walter Blum als Sprecher.

Unsere Solistin...

Martina Kalt begann mit 10 Jahren Bratsche zu spielen und wurde bald als Jungstudentin von Prof. Wendy Enderle an der Zürcher Hochschule der Künste betreut. Sie absolvierte ihr Bachelorstudium bei Prof. Barbara Westphal in Lübeck und absolvierte ein Auslandsjahr an der Norges Musikkhøgskole Oslo in der Klasse von Prof. Lars Anders Tomter. Ihr Bachelorabschluss erfolgte im Juli 2015 mit Doppelschwerpunkt Pädagogik und Alte Musik mit Bestnoten. Weiter führte sie das Studium bei Prof. Geneviève Strosser an der Musikakademie Basel fort und schloss diese mit dem Master Performance (Juli 2018) und Master Pedagogy (Juli 2020) ab.

Martina war Mitglied in verschiedenen Jugendorchestern und sammelte professionelle Orchestererfahrung in Oslo, Hamburg und Lübeck. Sie war Praktikantin im Tonhalle-Orchester Zürich und ist dort weiterhin als Aushilfe tätig. Weiter unterstützt sie das Musikkollegium Winterthur als Aushilfe. Sie nahm an der Lucerne Festival Academy teil und gewann den Fritz-Gerber Award 2019.

Während ihres Studiums in Lübeck unterrichtete sie an der Musikschule der Gemeinnützigen. Von 2019 bis 2022 unterrichtete sie Violine und Viola an der Musikschule Schenkenbergertal und engagierte sich im Ensemblespiel.

Parallel zu ihrer musikalischen Ausbildung schloss sie 2020 erfolgreich einen Master of Science in Chemical and Molecular Sciences an der Universität Zürich ab und setzt nun ihr Studium mit einem PhD in Umweltchemie fort.

Wir nehmen an der Migros-Aktion "Support Culture" teil...

In der aktuell laufenden Aktion können bis zum 15. April 2024 Vereinsbons bezogen werden. Die Sinfonia nimmt erneut an dem Programm teil. Wir freuen uns auch dieses Jahr sehr über Ihre Unterstützung!
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Vorschau Junikonzert

Das Sommerprogramm der Sinfonia Baden präsentiert Niels Wilhelm Gade's namensgebende Komposition "Sommertag auf dem Lande", Edvard Griegs "Zwei norwegische Weisen" sowie die Romanze in D-Dur von Christian Sindng mit unserer Konzertmeisterin Regula Gebhard als Solistin.
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Zum Konzertprogramm "Nordisches Drama"

Friedrich Kuhlau – Ouvertüre «Räuberburg»
Als 1810 in Hamburg den wehrfähigen jungen Männern die Zwangsrekrutierung drohte, war Friedrich Kuhlau 24 Jahre alt und als Musiker in der Hansestadt ausgebildet. Er floh nach Dänemark und versuchte sich mit zwei eigenen Opern in Kopenhagen Gehör zu verschaffen. Dies gelang ihm so gut, dass er eine lebenslange Anstellung am dänischen Hof als königlicher Hofkomponist erhielt. Die erste dieser beiden Opern war die «Räuberburg», letzten Endes überhaupt Kuhlaus erfolgreichstes Werk mit Aufführungen auch im Ausland.
Kuhlaus Kompositionsstil wird oft als «Modell-« oder «Parodie»-Technik bezeichnet. Seine Vorbilder in den jeweiligen Abschnitten seiner Komponistenkarriere sind gut rauszuhören. In der ersten Phase beschäftigte er sich demnach viel mit den Werken des Italieners Fernando Paers, dessen Ouvertüren-Modell er hier mit seinen eigenen Ideen füllte.

Joseph Martin Kraus – Konzert in Es-Dur für Viola und Orchester VB151c
Joseph Martin Kraus stammte ursprünglich ebenfalls aus Deutschland. 1756 geboren erkannte man früh sein musikalisches Talent und förderte ihn entsprechend. Später wurde er deshalb als «Odenwälder Mozart» bezeichnet.
Kraus studierte zuerst Rechtswissenschaften, komponierte aber schon während dieses Studiums äusserst fleissig. Durch die Vermittlung eines Kommilitonen reiste Kraus 1778 nach Stockholm um sich da als Komponist im schwedischen Königreich durchzusetzen. Erst 1781 gelang ihm der Durchbruch mit einer Anstellung als zweiter Hofkapellmeister am Königshof. Sogleich wurde er auf eine mehrjährige Bildungsreise durch ganz Europa geschickt, um bei seiner Rückkehr zum ersten Hofkapellmeister aufzusteigen. Das Attentat auf «seinen» König Gustav III. anfangs 1792 und den anschliessenden Tod des Monarchen nahmen Kraus so stark mit, dass er zwar noch die Trauersinfonie und eine monumentale Trauerkantate beenden konnte, Ende 1792 aber ebenfalls verstarb.
Auf seiner Europareise traf Kraus nebst anderen Vertretern der europäischen Musikwelt den Bratschisten und Geistlichen Roman Hofstetter. Mit im Gepäck hatte der Komponist da wohl drei Konzerte für Viola und Orchester (u.a. auch das Konzert in Es VB151c).
Alle drei Konzerte fordern im Solopart eine äusserst hohe Flexibilität auf der Viola, der Tonumfang wird voll ausgeschöpft. Kraus zeigt dabei seine handwerkliche Meisterschaft mit kontrastreichen Themen, einer fantasievollen Instrumentierung und klassischer Klarheit.
Die Sinfonia Baden freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Martina Kalt!

Salomon Jadassohn – Serenade op. 104
Salomon Jadassohn wurde 1831 in Breslau geboren und verbrachte ab seiner Ausbildung fast sein gesamtes restliches Leben in Leipzig. Er leitete den Chor der Leipziger Synagoge und unterrichtete am Konservatorium Musiktheorie, Klavier und Komposition. Als Pädagoge genoss er einen hervorragenden Ruf. Als Komponist befasste er sich mit auffallend vielen Gattungen, von Chorwerken über Kammermusik, grossen Orchesterwerken bis hin zu Stücken wie der heute gespielten Serenade mit reiner Bläserbesetzung.
In den vier Sätzen beweist Jadassohn eine bezaubernde Melodik sowie ein feines Gespür und grosses Fachwissen für Blasinstrumente. Besonders erwähnenswert und für Jadassohns Umfeld ganz sicher nicht üblich ist die Satzbezeichnung des letzten Abschnitts: der Komponist beschliesst die Serenade mit einem Bolero!

Jean Sibelius - Pelléas und Mélisande Suite op. 46
Der 1865 in eine finnlandschwedische Familie hineingeborene Jean Sibelius ist heute wohl einer der bekanntesten Tonsetzer Skandinaviens. Nach Studien in Berlin und Wien kehrte er 1891 in seine Heimat zurück und hielt sich und seine junge Familie vorerst mit Unterricht über Wasser. Nebst seiner Beschäftigung mit national-finnischen Themen, Musikstilen und Geschichten gründete Sibelius 1893 mit anderen Künstlern das «Symposium», eine Vereinigung zur Stärkung des Symbolismus in der finnischen Kulturlandschaft.
In diesem Symbolismus ganz und gar zu Hause ist der belgische Schriftsteller Maurice Maeterlinck. In mehreren Bühnenwerken beschäftigte er sich mit der Hilflosigkeit des Menschen gegenüber dem Tod. Für sein Werk erhielt er 1911 gar den Nobelpreis für Literatur.
Das Theaterstück «Pelléas und Mélisande», von Maeterlinck 1892 veröffentlicht, fiel bei verschiedensten Komponisten auf fruchtbaren Boden: Gabriel Fauré schrieb 1898 eine erste Schauspielmusik dazu, Claude Debussy fand darin den langersehnten Opernstoff, Arnold Schönberg schrieb 1905 eine sinfonische Dichtung. Im gleichen Jahr wie Schönberg führte Sibelius seine Schauspielmusik zu diesem Drama erstmals in Helsinki auf.
Pelléas und Mélisande ist ein Schauspiel über die verbotene Liebe der beiden Titelgestalten und gilt als Hauptwerk des Theaters des Symbolismus. Symbolisten des Theaters wissen in jeder Handlung ein verborgenes Geheimnis. Die Sprache der Dichtung will dieses Geheimnis heraufbeschwören. Das symbolistische Theater will keine sichtbaren Bilder vor Augen stellen, sondern inneren Vorgängen Bedeutung geben. Es liegt auf der Hand, dass Musik für solche inneren Vorgänge besonders geeignet ist, sie zum Ausdruck zu bringen.
Prinz Goland verirrt sich im Wald und begegnet dabei der wunderschönen, aber geheimnisvollen Mélisande. Er heiratet die Unbekannte, die ihre eigene Vergangenheit nicht kennt, und bringt sie aufs Schloss seiner Ahnen. Dort wird Mélisande nicht glücklich, findet aber tiefe Freundschaft und schliesslich eine verbotene Liebe zu Golands Bruder Pelléas. Der eifersüchtige Goland erschlägt daraufhin erst seinen eigenen Bruder Pelléas, anschliessend seine geliebte Mélisande.
Aus dem originalen Text von Maeterlinck hat Walter Blum Zitate und kurze Erklärungen zur Handlung und den jeweiligen Musikstücken zusammengestellt. Da auch das Theaterstück auf Dialogen zwischen den Hauptfiguren aufbaut, tragen Trix Lehr und Walter Blum die Dialoge gemeinsam vor.

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