sINFOnia Juni 2022

Liebe Freunde der sinfonia.baden, liebes Konzertpublikum, liebe Musikinteressierte,

wir freuen uns sehr, Ihnen mit dieser sINFOnia-Ausgabe über unser nächstes Konzert und über News aus dem Orchester zu berichten.
  • Unter dem Titel "Arvenwald" spielt die sinfonia.baden am 10. Juni 2022 in der Stadtkirche Baden ihr drittes und letztes Konzert des aktuellen Jahreszyklus. Der Höhepunkt des Abends ist die Uraufführung des Konzerts für sinfonisches Orchester und Schwyzerörgeli. Wir freuen uns, das Werk erstmals mit dem Komponisten und Solisten, Dominik Flückiger, aus der Taufe zu heben.
  • Der kommende Jahreszyklus 2022/23 steht unter dem übergeordneten Thema „Freundeskreise“: Unter unserem musikalischen Leiter, Roman Blum, präsentiert die Sinfonia in drei Konzerten Werke um ausgewählte Komponistenzirkel. Auf dem Programm des Novemberkonzerts am 20.11.2022 im Kurtheater Baden stehen Franz Lachners Sinfoniekonzert Nr. 8 und Schubertlieder mit Daniel Pérez.
Nachfolgend erhalten Sie weitere Informationen aus dem Orchester und zum nächsten Konzert.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihren Konzertbesuch!

Ihre Sinfonia Baden
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"Arvenwald"
Juni-Konzert der Sinfonia Baden
Freitag 10. Juni 2022, 20:00 Uhr, Stadtkirche Baden
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Unser Junikonzert …

Wir laden Sie am 10. Juni 2022 in die Stadtkirche Baden zu einem heiteren und besonderen Konzertabend ein: „Arvenwald“ ist Titel und gleichzeitig Mittelpunkt unseres Abschlussprogramms des aktuellen Jahreszyklus „Gedichte, Legenden, Märchen“. Für einen beschwingten Auftakt in den Abend sorgt Franz Schuberts Ouvertüre zu „Die Zwillingsbrüder“ D647. Das Gesamtwerk ist eines von Schuberts erfolgreichsten Singspielen.

Wir freuen uns sehr, Ihnen die Eigenkomposition Dominik Flückigers, ein Konzert für sinfonisches Orchester und Schwyzerörgeli, präsentieren zu dürfen. Dominik Flückiger ist der Vertreter einer jungen, professionell musizierenden Volksmusikgeneration, welche den Boom der Neuen Schweizer Volksmusik weiterentwickelt. Dem charakteristischen Duft des Arvenholzes wird entspannende Wirkung auf den Menschen zugeschrieben. Freuen Sie sich also auf ein entspanntes und aussergewöhnliches Werk!

Den Konzertabend beschliessen wir mit Auszügen aus der Schauspielmusik des russischen Komponisten Michail Glinka. In «Prinz Kholmsky», einer Schauspieltragödie von Nestor Kukolnik, wird eine verwirrende Liebesgeschichte des Prinzen erzählt, welche diesen beinahe von seinen Pflichten als Feldherr abgelenkt hätte.
Dominik_Flückiger
Dominik Flückiger liess sich für sein Werk vom Duft und der Stimmung in einem Arvenwald inspirieren.
Unser Solist …
Dominik Flückiger, 1996 in Schwyz geboren, wuchs in einer Musikerfamilie auf. Hier wurde hauptsächlich traditionelle und neue Schweizer Volksmusik gehört und gespielt. So begann Dominik Flückiger schon früh, selbst zu experimentieren und komponierte noch vor dem 10. Lebensjahr erste Stücke. 2016 begann er das Studium an der Hochschule Luzern – Musik im Profil Klassik mit Hauptfach Schwyzerörgeli. Seit 2019 geniesst er Kompositionsunterricht bei Dieter Ammann, welcher ihm einen Einblick in die Zeitgenössische Musik ermöglicht. Im darauffolgenden Jahr begann er mit dem Master für Musikpädagogik, Schwerpunkt Komposition. Dominik Flückiger musiziert in diversen Formationen. „Arvenwald“, für die sinfonia.baden komponiert, ist seine Abschlussarbeit des Bachelor-Studiums. Komponiert wurde zunächst am Computer: „Ich musste nicht für vierzig [MusikerInnen], aber doch für vierzehn verschiedene Stimmen schreiben“[1]. Eine komplexe Arbeit, deren ganze Mühe sich lohnt. Denn „endlich das Orchester in Echtzeit seine Noten spielen zu hören“, ist für den Komponisten eine grosse Freude .

[1] Zitate aus "Beat Hugi und Thomas, Aeschbacher, Langnauerli. Stöpselbass. Schwyzerörgeli, Weberverlag, 2021. Detaillierte Ausführungen zu Dominik Flückiger finden sich auf den Seiten 194-206.

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Die erste Probe mit Schwyzerörgeli und dem Komponisten…

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Gespannt waren wir alle. Wie würde es tönen: Urchig und geheimnisvoll oder leicht und idyllisch, beschwingt oder nostalgisch ruhig? Eine Uraufführung einzustudieren und zum ersten Mal mit dem Soloinstrument zu hören, ist für alle Beteiligten ein einzigartiges Erlebnis und gleichzeitig eine besondere Herausforderung. In jedem Fall muss es immer „tanzbar“ sein. Das hat uns Dominik Flückiger, unser Solist und der Komponist des Werkes in der ersten gemeinsamen Probe vermittelt. Zugegeben – eine eher ungewöhnliche Anforderung für ein Orchester, dessen Repertoire überwiegend im Bereich der sinfonischen Romantik liegt. Als Orchester zeichnet uns aber auch die Neugier aus. Wir lassen uns gerne und mit Freude auf Neues ein. Wie im Filmmusikkonzert (11/2021) und bei Blums Violinkonzert (3/2022) so schwingt die sinfonia.baden leicht auf den neuen Klangwolken, die das Instrument Schwyzerörgeli mit sich trägt.
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Unsere neue Präsidentin …

Wir freuen uns sehr, Ihnen die neue Präsidentin der sinfonia.baden vorstellen zu dürfen.
Judith Gerhard musiziert seit rund 10 Jahren in unserem Celloregister. Sie hat unter der Leitung von Felicitas Gadient und Roman Blum gespielt und hat auch die Taufe der sinfonia.baden noch bestens in Erinnerung. Begeisterung wecken bei ihr besonders die romantischen Werke, sowie Programme mit aussergewöhnlichen Solisten, wie beispielsweise das aktuelle Schwyzerörgeli-Konzert. Judith wohnt mit ihrer Familie in Birmenstorf. Sie ist Mutter von zwei kleinen Söhnen und arbeitet als Primarlehrerin.
Die sinfonia.baden freut sich sehr, mit Judith eine langjährige aktive Musikerin, ein engagiertes Mitglied und eine herzliche Kollegin als Präsidentin zu gewinnen. Wir wünschen ihr viel Freude und eine gute Zusammenarbeit mit der sinfonia.baden!

«Seit vielen Jahren ist der Montagabend für die sinfonia.baden reserviert. Das Spielen im Orchester ist für mich eine Bereicherung im Alltag. Während ich mich für zwei Stunden auf mein Instrument, das Zusammenspiel und den Orchesterklang konzentriere, treten Alltagssorgen in den Hintergrund. Zudem schätze ich es sehr, langjährige Freundschaften pflegen, wie auch neue Kontakte knüpfen zu können. Ich freue mich nun, mit dem Präsidium der sinfonia.baden, eine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen.»
Judith Gerhard, Präsidentin sinfonia.baden
Judith_Gerhard
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Zum Konzertprogramm

„Arvenwald“

Franz Schubert, Ouvertüre zum Singspiel „Die Zwillingsbrüder“
Franz Schubert war seit seinen Jugendtagen und seiner Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben ein treuer und regelmässiger Opernbesucher. Er schrieb in seinem kurzen Leben viel für die Opernbühne: Elf komplette Opern sind bekannt, sieben weitere sind als unfertige Fragmente überliefert.
«Die Zwillingsbrüder» ist eines von Schuberts erfolgreichsten Singspielen. Mit dem Libretto von Georg von Hofmann wurde der Einakter, ein offizieller Auftrag der Wiener Hofoper, 1820 uraufgeführt und in dieser Spielzeit auch mehrere Male wiederholt.

Dominik Flückiger, „Arvenwald“ – Konzert für sinfonisches Orchester & Schwyzerörgeli
Teil 1: Intro – Komorebi – Quairbeet
Teil 2: Prasten – Eliane
Teil 3: Blütenmeer – New Polska - Outro

Wann sind Sie zuletzt durch einen Arvenwald spaziert? Durch diese lichtdurchfluteten Wälder, gelegen im hohen Gebirge. Es ist, wie wenn man im Grünen baden würde. Der Duft des Arvenholzes verzaubert uns und die Ruhe des Waldes lässt uns Menschen entspannen.
Mit dem Konzert «Arvenwald» für Schwyzerörgeli und Orchester möchten wir Ihnen ein entspanntes und bezauberndes Musik-Erlebnis bereiten. Dominik Flückiger hat dieses Werk 2020 im Auftrag von sinonia.baden als Bachelor-Arbeit an der Hochschule Luzern komponiert. Mit dem Schwyzerörgeli fliessen in dieses sinfonische Werk viele Ideen, Formen und Tendenzen der Volksmusik ein – traditionelle sowie moderne. Das Werk beinhaltet drei Teile mit originell-persönlichen Bezeichnungen.

Im ersten Teil folgt nach einem rhythmischen INTRO eine dahinfliessende Melodie mit der Bezeichnung KOMOREBI. Komorebi stammt aus dem Japanischen und bedeutet Sonnenlicht, welches im Wald durch die Bäume leuchtet. Mit dem schnellen QUAIRBEET – einer Melodie, welche Flückiger für das Bläserquintett Quair geschrieben und hier für unser Sinfonieorchester mit Solist ausgebaut hat – klingt der erste Teil aus.

Der ruhigere zweite Teil trägt folgende Bezeichnungen: PRASTEN – ein Ortsteil von Frutigen, wo Dominik Flückiger aufgewachsen ist. ELIANE – seine Schwester, welcher diese Melodie gewidmet wurde.

Der dritte Teil beginnt mit der getragenen Melodie BLÜTENMEER. Der Komponist beschreibt darin das Gefühl des Heraustretens aus dem Wald auf eine offene Blumenwiese. Auf diese Idylle folgt der schnelle Teil mit der NEW POLSKA. Der Tanz im Dreivierteltakt besitzt eine schnelle Achtelbegleitung, was ihn wie einen schweizerischen Schottisch wirken lässt. Abgeschlossen wird das Konzert mit dem OUTRO. Der Komponist und Solist lässt hier nochmals alle Register dieses Klangapparats zum Einsatz kommen.

Michail Glinka, Ouvertüre & Zwischenspiele aus „Prinz Kholmsky“
Michail Iwanovic Glinka wurde 1804 in die Welt des russisch-zaristischen Adels hineingeboren. Eine klassische Laufbahn mit Militär- oder Beamtenkarriere interessierten ihn nicht wirklich. Musik war für ihn ein lockerer Zeitvertreib und das Klavierspielen konnte ihn noch am ehesten begeistern.
Ab 1830 verbrachte Glinka viel Zeit im Ausland, teils auch aus gesundheitlichen Gründen. Erst in Italien und Deutschland und später in Spanien und Frankreich. Auf seinen ausgedehnten Reisen lernte er Europas führende Musiker kennen. Er liess sich von ihren Werken inspirieren, mit der Idee, eine eigene russische Musik zu erschaffen. So schrieb Glinka im Oktober 1840 eine Bühnenmusik zu Kukolniks Tragödie «Prinz Kholmsky».

Das damalige Drama ist ein stark politisch geprägtes Stück. Es geht dabei um russisch-nationales Ehrgefühl, sowie um verschmähte und unerkannte Liebe. Die Handlung entsprach durchaus dem Zeitgeist. Die Tragödie scheiterte jedoch beim Publikum. Das Stück wurde sofort vom Spielplan genommen und Glinkas Musik verschwand. Erst ein paar Jahre nach dem Tod des Komponisten wurden die Stücke durch Glasunow und Rimsky-Korsakow überarbeitet und als Suite herausgegeben. Das eigenständige Kunstwerk erhielt fortan Anerkennung und wurde von vielen nachfolgenden Komponisten äusserst geschätzt.

Heute gilt Glinka als Begründer der russischen Komponistenschule, welche massgeblich zur Förderung von Rimksy-Korsakow, Tschaikowsky, Glasunow oder Schostakowitsch beigetragen hat.
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