«Nordisches Drama»
Das Drama «Pelléas et Mélisande» inspirierte mehrere Komponisten. Die bekannteste Version ist Debussy’s Oper.
Auch Jean Sibelius liess sich zu wunderbarer Theatermusik inspirieren. Seine dunklen Orchesterklänge und gefühlvollen Melodiebögen passen hervorragend zum Schauspiel des belgischen Schriftstellers Maurice Maeterlinck über die verbotene, todgeweihte Liebe der beiden Titelgestalten.
Der jüdische Komponist Salomon Jadassohn, geboren und ausgebildet in Breslau, verbrachte seine ganze Karriere in Leipzig. Nebst seiner Tätigkeit als Dirigent verschiedener Chöre und Ensembles und seinem Lehrauftrag am Konservatorium Leipzig komponierte er fleissig für verschiedenste Besetzungen. Obwohl selbst Pianist, beweist er in der Serenade Op. 104 grosse Kenntnisse der Blasinstrumente. Etwas Besonderes ist auch die Bezeichnung des letzten Satzes: Jadassohn überschreibt ihn mit „Bolero“.
Josef Martin Kraus wird oft als «Odenwälder Mozart» bezeichnet. Nicht nur seine Lebensdaten ähneln denen Mozarts, auch sein Stil beinhaltet vieles von der Verspieltheit und Leichtigkeit seines Wiener Kollegen. Nach dem Studium in Mannheim nach Schweden gelangt, verbrachte Kraus den Rest seines Lebens am schwedischen Königshof. Sein Viola-Konzert zeugt dabei bis heute von der gelebten Virtuosität der skandinavischen Klangkörper.
Ebenfalls in Deutschland geboren und ausgebildet wurde Friedrich Kuhlau. Aus politischen Gründen nach Dänemark geflohen, absolvierte auch er eine grosse Karriere am dänischen Königshof. Kuhlau komponierte mehrere Opern, die stets von technisch virtuosen und musikalisch mitreissenden Ouvertüren eröffnet werden. «Die Räuberburg» war dabei seine erste Oper überhaupt!
Es gelangten zur Aufführung:
- Friedrich Kuhlau: Ouvertüre „Die Räuberburg“
- Joseph Martin Kraus: Konzert für Viola und Orchester in Es, VB 153c
Solistin: Martina Kalt, Viola - Salomon Jadassohn – Serenade Op. 104
- Jean Sibelius: „Pelléas und Mélisande“ Suite Op. 46
Das Konzert fand am 09. März 2024 in der Aula Martinsberg Baden statt.
